„Playing Down“ für einzelne Jugendspieler möglich

„Schmächtige“ Spieler gab es schon immer und damit verbunden auch immer Kommentare wie: der hat es natürlich in seiner Mannschaft oder im Duell mit gleichaltrigen schwerer. Manche haben sich „durchgebissen“, die Mehrheit nicht. Das ist mittlerweile nicht mehr nur gefühlte Wahrheit, sondern statistisch belegt. Und es ist ein Grund zu handeln, denn es geht schlichtweg um Spieler, die auf Basis einer verzögerten Entwicklung dem Fußball zu früh verloren gehen und ihr wahres Potenzial vielleicht nie zeigen können.

Ein Lösungsansatz für die betroffenen Talente ist „Playing Down“, das der BFV zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Universität Tübingen, die die Ergebnisse wissenschaftlich fundiert einordnet, in der Saison 2024/25 erstmals testet. „Playing Down“ ist nichts anderes, als dass nachweislich „biologisch deutlich jüngere“ Spieler in Bayern die Chance bekommen, temporär in einer jüngeren Altersklasse mitzuspielen. Das Pilotprojekt gilt ausschließlich für die Jahrgänge 2009 und 2011 und betrifft aufgrund der eindeutigen Bestimmung des „biologischen Alters“ und der Pilotprojekt-Voraussetzungen auch nur einen sehr kleinen Teil dieser Jahrgänge.

Alle Infos zum Pilotprojekt gibt es auf www.bfv.de/playingdown

Das Wichtigste zum Pilotprojekt „Playing Down“:

• Einen Antrag auf das Spielrecht können nur Spieler stellen, deren biologisches Alter mindestens ein Jahr jünger ist, als das des Durchschnitts der jeweiligen Altersklasse (z.B. biologisch jünger als 12,0 Jahre bei einem Altersdurchschnitt von 13,0). Das biologische Alter wird auf Basis mehrerer Messungen von Gewicht und Größe bestimmt (Mirwald-Methode).
• Um herauszufinden, ob das eigene Kind möglicherweise antragsberechtigt ist, können die Messungen zunächst auch mit einfachen Mitteln (Körperwaage, Zollstock) daheim vorgenommen werden. Für den Antrag ist dann aber eine professionelle Messung eines vom BFV zugelassenen Arztes oder Physiotherapeuten nötig (Kontaktdaten auf der Infoseite). Nur diese Vorgehensweise macht die Messungen vergleichbar und sorgt auch für das gesamte Pilotprojekt für belastbare Aussagen.
• Wichtig: Selbst bei Erfüllung aller Voraussetzungen ist es nicht zwingend sinnvoll, von der „Playing Down“-Möglichkeit Gebrauch zu machen. Entwicklung ist ein individueller Prozess und nicht jedes Kind, das „biologisch deutlich jünger“ ist als die Altersgenossen, hat dadurch automatisch Nachteile im Fußball. Von daher macht es immer Sinn, diese Möglichkeit auch zusammen mit den Trainer*innen oder anderen Fachleuten zu besprechen.